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Es sind zwei traurige Jahrestage, die im Moment an das Schicksal der Menschen in der Ukraine erinnern. Ende Februar 2022 fand der Angriff Russlands statt – nicht nur in Deutschland spricht man seither von einer „Zeitenwende“ der Weltpolitik. Was man darüber leicht vergisst: 2014 annektierte Russland bereits die Krim und Teile der Region Donbass – genau genommen befindet sich die Ukraine also schon zehn Jahre im Krieg.

Mittlerweile haben etliche Ukrainerinnen und Ukrainer – deutlich mehr Frauen als Männer – in Deutschland eine sichere Bleibe gefunden. Sie artikulieren sich in diesen Tagen klar und deutlich, sehr oft an der Seite von Menschen, die sich hierzulande für Demokratie, für eine offene, freie Gesellschaft und Frieden einsetzen: wie am Donnerstag, 29. Februar, in Weinheim. Dort gibt es seit einigen Jahren das Bürgerbündnis „Weinheim bleibt bunt“, das neulich unter anderem eine Kundgebung gegen Rassismus für rund 1000 Teilnehmer organisiert hat.

„Weinheim bleibt bunt“ unterstützt nun eine Veranstaltung, die im und am Weinheimer Kino „Modernes Theater am Donnerstag, 29. Januar, 18 Uhr, von einer Initiativgruppe ukranischer Menschen organisiert wird, Mitveranstalter ist das Kino „Modernes Theater“.         

Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht eine Aufführung des ukrainischen Dokumentarfilms „Mein Krieg“ („My War“). Der Film des ukrainisches Regisseurs Roman Barabash, dessen erste Folge „Irpin“ heißt.  Der Film wird von englischen Untertiteln begleitet.

Die Vorführung soll vor dem Kino um 18 Uhr mit Info-Ständen beginnen. Dabei spricht für das Bündnis „Weinheim bleibt bunt“ auch Stadtrat Dr. Thomas Ott, der sich vor einiger Zeit selbst in der ukrainischen Stadt Charkiw aufgehalten hat. Geplant sind kurze ukrainische Kulturbeiträge sowie eine Online-Zuschaltung des Produzenten Oleh Shcherbyna und Beteiligten der Veranstaltung.

Die vierteilige Doku-Reihe »My War« stellt in jeweils 30-minütigen Folgen Menschen vor, deren Leben durch den Krieg in der Ukraine völlig auf den Kopf gestellt wurde.

Es sind persönliche Geschichten von Gefahr und Leid, aber auch von Mut, Stärke und Unverwüstlichkeit.

Der Film wurde von der Fresh Production Group produziert. Die Vorführung in Deutschland wurde unterstützt durch das Ukrainische Koordinationszentrum in Frankfurt am Main und der Mariupol Film Commission (Ukraine).

Die Handlung der ersten Episode: Zu Beginn des Krieges wurde die Staatliche Steueruniversität in Irpin zu einer humanitären Drehscheibe, wo Menschen mit Essen bekocht wurden, bei der Evakuierung geholfen und Brände gelöscht wurden. Bis zu 300 Zivilisten versteckten sich in den Kellern der Universität. Ende März 2022 nahmen die Russen Mykhailo Matselyk und mehrere Akademiker fest und verhörten sie. Mykhailo Matselyk war es zuvor gelungen, dreißig Personen in der Gefriertruhe (in der Lebensmittel für die Mensa gelagert wurden) zu verstecken. Mykhailo hatte Angst, dass sie erschossen werden würden. Der Zuschauer erfährt seine Geschichte und wie es ihm gelang, diese Menschen zu retten.

Das Kino „Modernes Theater“ liegt am Eingang in die Weinheimer Fußgängerzone (Hauptstraße 1).  Der Eintritt ist frei. Kerzen zum Gedenken an die Opfer des Krieges werden am Eingang gegen eine Spende erhältlich sein. Die gesammelten Gelder werden für die Organisation der Veranstaltung und die Unterstützung humanitärer Projekte in der Ukraine verwendet.

Fragen und Infos zur Veranstaltung auch in ukrainischer Sprache unter 4915159008795 (WhatsApp +380635145949) und e-mail: maisterniamista.nik@gmail.com

Bereits am Sonntag, 25. Februar, von 11.30 Uhr bis 12 Uhr treffen sich Ukrainerinnen und Ukrainer zum Gedenken an die traurigen Ereignisse des aktuellen Krieges im Weinheimer Stadtpark am Mahnmal für die Opfer von Gewalt Krieg und Verfolgung. (Dr.-Bender-Straße 6). Zu dieser offenen Informationsveranstaltung laden die Vertreter der Initiativgruppe interessierten Personen ein, die vielleicht nicht an der Vorführung am 29. Februar teilnehmen können.

Mit dem Weinheimer Kino-Betreiber Alfred Speiser haben die Organisatoren vereinbart, eine regelmäßige Film-Reihe mit Dokumentarfilmen über die Ukraine anzubieten. So wird am 13. März eine Fortsetzung des Films „My War“ zu sehen sein: Die zweite Episode von Mariupol. „Flucht aus der Hölle”, dazu ist eine Diskussion über die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen in Russland vorgesehen. Am 10. April wird ein ukrainischer Zeichentrickfilm für Kinder angeboten.

Pressemitteilung der Stadt Weinheim, 20. Februar 2024